NEOCITRAN Schnupfen/Erkältung Filmtabl 12 Stk

  • NEOCITRAN Schnupfen/Erkältung Filmtabl 12 Stk
  • CHF 18.60
  • Shop Verfügbarkeit
    an Lager

Verfügbare Optionen


Diese Bestellung enthält Arzneimittel der Liste D.

Dieses Medikament darf gemäss dem schweizerischen Heilmittelgesetz nur auf Rezept versandt werden oder Sie können es ganz bequem über Pick me up reservieren und rezeptfrei in der Drogerie/Apotheke abholen. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Bei Arzneimitteln ohne Packungsbeilage: Lesen Sie die Angaben auf der Packung.

Beschreibung

Swissmedic-genehmigte Fachinformation

NeoCitran Schnupfen/Erkältung, Filmtabletten

Haleon Schweiz AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Paracetamol und Pseudoephedrinhydrochlorid.

Hilfsstoffe

Croscarmellose-Natrium corresp. 0.9 mg Natrium, Povidon, vorverkleisterte Stärke, Crospovidon, Stearinsäure, mikrokristalline Zellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Indigokarmin (E132), Überzug: Hypromellose, Macrogol und Carnaubawachs.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Filmtablette enthält Paracetamol 500 mg und Pseudoephedrinhydrochlorid 30 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bei Schnupfen mit erkältungsbedingten Schmerzen und Fieber.

Dosierung/Anwendung

Für die orale Anwendung.

Die nachfolgend angegebene maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden.

Um das Risiko einer Überdosierung zu verhindern, sollte sichergestellt werden, dass andere Arzneimittel, die gleichzeitig eingenommen werden, kein Paracetamol, Pseudoephedrin oder andere abschwellende Mittel enthalten.

Eine Paracetamol-Überdosierung kann zu sehr schweren Leberschäden führen.

Es sollte immer die niedrigste wirksame Dosis über die kürzest mögliche Behandlungsdauer eingenommen werden.

Falls die Symptome länger als 5 Tage anhalten, sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin konsultiert werden.

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren (und über 40 kg Körpergewicht)

Das minimale Gewicht von Patienten ab 12 Jahren muss beachtet werden.

1 bis 2 Filmtabletten nach Bedarf bis zu 3-mal täglich einnehmen. Einzeldosen nicht häufiger als alle 4 bis 6 Stunden verabreichen.

Die maximale Tagesdosis beträgt 6 Filmtabletten innert 24 Stunden.

Die Filmtabletten mit ausreichend Flüssigkeit möglichst nach einer Mahlzeit einnehmen.

Kinder unter 12 Jahren

NeoCitran Schnupfen/Erkältung ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei einer schweren Lebererkrankung ist dieses Arzneimittel kontraindiziert (siehe auch «Kontraindikationen» bzw. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung ist vor der Einnahme eine ärztliche Konsultation erforderlich. Dies aufgrund der beiden Wirkstoffe, Paracetamol und Pseudoephedrin. Pseudoephedrin wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.

Pseudoephedrin darf bei schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min) nicht verwendet werden (s. «Kontraindikationen» bzw. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Bei Patienten mit moderater Nierenfunktionsstörung (GFR 30 - 59 ml/min) ist Vorsicht geboten (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» bzw. «Pharmakokinetik»).

Kontraindikationen

  • Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen Paracetamol (sowie verwandten Substanzen z.B. Propacetamol) und Pseudoephedrin oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
  • Schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites)/akute Hepatitis oder dekompensierte, aktive Lebererkrankung.
  • Schwere Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance < 30 ml/min).
  • Schwere Hypertonie (180 mm Hg systolisch oder 120 mm Hg diastolisch oder höher), Erkrankungen der Herzkranzgefässe.
  • Gleichzeitige Einnahme von anderen Sympathomimetika (z.B. abschwellende Arzneimittel, trizyklische Antidepressiva, Appetitzügler und amphetaminähnliche Arzneimittel, siehe «Interaktionen»).
  • Hereditäre konstitutionelle Hyperbilirubinämie (Morbus Meulengracht).
  • Gleichzeitige oder nicht länger als 2 Wochen zurückliegende Therapie mit MAO-Hemmern (siehe «Interaktionen»).
  • Gleichzeitige Einnahme von Oxazolidinone-Antibiotika (einschliesslich Furazolidon oder Linezolid; siehe «Interaktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Fälle von Leberfunktionsstörungen/-versagen wurden bei Patienten mit niedrigen Glutathion-Spiegeln berichtet, z.B. bei schwerer Mangelernährung, Anorexie, niedrigem Body-Mass-Index, chronisch starkem Alkoholkonsum oder Sepsis.

In folgenden Fällen ist vor Behandlungsbeginn eine ärztliche Konsultation erforderlich:

  • Nieren- und/oder Leberinsuffizienz. Eine zugrunde liegende Lebererkrankung erhöht das Risiko von Paracetamol-bedingten Leberschäden (s. «Kontraindikationen»);
  • erschöpfter Glutathion Status, da die Einnahme von Paracetamol das Risiko einer metabolischen Azidose erhöhen kann;
  • kardiovaskuläre Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie;
  • Hyperthyreose, Prostatavergrösserung, Diabetes, Glaukom, Psychosen, Phäochromozytom;
  • Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (kann zu hämolytischer Anämie führen);
  • gleichzeitiger Gebrauch von potentiell lebertoxischen oder leberenzyminduzierenden Arzneimitteln.

Mit Vorsicht anwenden bei:

  • Gleichzeitiger Anwendung von Betablockern oder andere Antihypertensiva, oder von gefässverengenden Arzneimitteln wie Ergotalkaloide (siehe «Interaktionen»).
  • Patienten über 60 Jahre: Patienten dieser Altersgruppe haben ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen aufgrund eingeschränkter Nierenfunktion und für Nebenwirkungen nach Einnahme von Sympathomimetika.
  • geplanter Operation: eine akute perioperative Hypertonie kann auftreten, wenn flüchtige halogenierte Anästhetika gleichzeitig mit Sympathomimetika angewendet werden. Es wird empfohlen, die Behandlung mit Pseudoephedrin 24 Stunden vor einer Anästhesie zu beenden.

Höhere Dosierungen als empfohlen, bergen das Risiko einer sehr schweren Leberschädigung.

Klinische Symptome einer Leberschädigung können normalerweise nach 1 bis 2 Tagen nach einer Paracetamol-Überdosierung gesehen werden. Eine maximale Leberschädigung kann gewöhnlich nach 3 bis 4 – 6 Tagen beobachtet werden. Die Behandlung mit einem Antidot soll so schnell wie möglich begonnen werden (siehe «Überdosierung»).

In folgenden Fällen sollte die Einnahme von NeoCitran Schnupfen/Erkältung beendet werden und umgehend ärztliche Hilfe aufgesucht werden

  • Schwere Hautreaktionen: Paracetamol und Pseudoephedrin können schwere Hautreaktionen wie akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) auslösen. Paracetamol kann in sehr seltenen Fällen schwere Hautreaktionen (wie z.B. Stevens-Johnson Syndrom (SJS), toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN)) auslösen, welche tödlich sein können. Bei AGEP kann der akute pustulöse Ausschlag innerhalb der ersten beiden Behandlungstage auftreten und mit Fieber und zahlreichen, kleinen, hauptsächlich nicht-follikulären Pusteln verbunden sein, die in einem ausgedehnten ödematösen Erythem auftreten und hauptsächlich in den Hautfalten, am Rumpf und den oberen Extremitäten lokalisiert sind. Die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden. Patienten sollten über die Symptome schwerer Hautreaktionen informiert werden. Beim ersten Auftreten von Symptomen wie Fieber, Erythem oder viele kleine Pusteln oder anderen Anzeichen einer Überempfindlichkeit sollte die Anwendung von NeoCitran Schnupfen/Erkältung abgebrochen und erforderlichenfalls geeignete Massnahmen ergriffen werden.
  • Akute systemische vasokonstriktive Ereignisse im Zusammenhang mit Pseudoephedrin. Beispiele von Bedeutung sind:
  • Akutes Koronarsyndrom (ACS): Zu den Symptomen zählen unter anderem plötzliche Schmerzen und Engegefühl in der Brust, starkes Schwitzen und Ruhedyspnoe.
  • Ischämische Kolitis: Zu den Symptomen gehören unter anderem plötzliche abdominale Schmerzen, rektale Blutungen.
  • In seltenen Fällen wird im Zusammenhang mit der Einnahme von Pseudoephedrin über das Auftreten des Posterioren Reversiblen Enzephalopathie-Syndroms (PRES) bzw. des Reversiblen Zerebralen Vasokonstriktion Syndroms (RCVS) berichtet. Die Symptome umfassen das plötzliche Auftreten von starken Kopfschmerzen, möglicherweise begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Vigilanzminderung, Wesensänderung, epileptischen Krampfanfällen und fokalen neurologischen Defiziten. Die meisten Fälle besserten sich oder verschwanden nach angemessener Behandlung innerhalb weniger Tage.
  • Ischämische Optikusneuropathie: Fälle von ischämischer Optikusneuropathie nach Anwendung von Pseudoephedrin wurden berichtet. Bei plötzlichem Auftreten eines Verlusts des Sehvermögens oder einer verminderten Sehschärfe, wie bei Skotom, sollte die Anwendung von Pseudoephedrin abgebrochen werden.

Das im Arzneimittel enthaltene Pseudoephedrin kann bei einer Antidoping-Kontrolle zu einer positiven Reaktion führen.

Der Patient muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schmerzmittel nicht ohne ärztliche Verordnung über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen. Länger dauernde Symptome bedürfen einer ärztlichen Abklärung.

Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.

Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass bei chronischer Einnahme von Analgetika Kopfschmerzen auftreten können, die zu erneuter Einnahme und damit wiederum zum Unterhalt der Kopfschmerzen führen können (sogenanntes Analgetikakopfweh).

Information zu den Hilfsstoffen

Natrium: NeoCitran Schnupfen/Erkältung, Filmtabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Paracetamol

  • Enzyminduktoren wie Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Isonicotinsäurehydrazid (Isoniazid, INH) und Rifampicin steigern die Hepatotoxizität von Paracetamol.
  • Alkohol (siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • Arzneimittel, welche die Magenentleerung verlangsamen (z.B. Propanthelin) senken die Absorptionsgeschwindigkeit.
  • Arzneimittel, welche die Magenentleerung beschleunigen (z.B. Metoclopramid) steigern die Absorptionsgeschwindigkeit.
  • Chloramphenicol: Die Eliminiationshalbwertzeit von Chloramphenicol wird durch Paracetamol um das 5-fache verlängert.
  • Chlorzoxazon: Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Chlorzoxazon steigt die Hepatotoxizität beider Substanzen.
  • Zidovudin: Durch die gleichzeitige Anwendung von Zidovudin und Paracetamol wird die Neigung zu einer Neutropenie verstärkt.
  • Salicylamid verlängert die Eliminationshalbwertzeit von Paracetamol und vermehrt den Anfall lebertoxischer Metabolite.
  • Probenecid hemmt die Konjugation von Paracetamol mit Glucuronsäure und führt dadurch zu einer reduzierten Paracetamol-Clearance. Bei gleichzeitiger Einnahme sollte die Paracetamoldosis verringert werden.
  • Cholestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol.
  • Warfarin und andere Kumarine: Der antikoagulierende Effekt von Warfarin und anderen Kumarinen kann bei langfristiger, täglicher Einnahme von Paracetamol verstärkt auftreten und damit das Risiko von Blutungen erhöhen. Gelegentliche Einnahmen haben keinen signifikanten Effekt.

Pseudoephedrin

  • MAO-Hemmer: Die gleichzeitige Anwendung von Pseudoephedrin-haltigen Arzneimitteln mit MAO-Hemmern, oder der Beginn innerhalb von 2 Wochen nach Beendigung der Therapie mit MAO-Hemmern, kann zu einer hypertensiven Krise führen (Verstärkung der Pseudoephedrin-Wirkung)(siehe «Kontraindikationen»)
  • Oxazolidinone-Antibiotika (inkl. Furazolidon und Linezolid): Diese verursachen eine dosisabhängige Hemmung der Monoaminoxidase. Deshalb nicht gleichzeitig einnehmen, da dies zu einer hypertensiven Krise führen könnte (siehe «Kontraindikationen»).
  • Sympathomimetika: Die Kombination mit anderen Sympathomimetika, wie z.B. abschwellenden Arzneimitteln, trizyklischen Antidepressiva, Anorexica und amphetaminähnlichen Psychostimulantien, welche mit dem Abbau der sympathomimetischen Amine interferieren, kann zu Erhöhung des Blutdrucks führen (siehe Kontraindikationen).
  • Digitalis: Die Kombination von Digitalis mit Pseudoephedrin soll ebenfalls vermieden werden.
  • Die Absorption von Pseudoephedrin aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch gleichzeitige Gabe von Aluminiumhydroxyd erhöht werden.
  • Betablocker und andere Antihypertensiva: Pseudoephedrin kann die Wirksamkeit bestimmter Antihypertensiva (z.B. Betablocker, Methyl-Dopa, Reserpin, Debrisoquin, Guanethidin) senken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • Halogenierte Anästhetika: Pseudoephedrin kann mit halogenierten Anästhetika interagieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • Vasokonstriktoren: Die gleichzeitige Anwendung mit Vasokonstriktoren kann das Risiko für Ergotismus erhöhen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Die Behandlung soll nicht ohne ärztliche Beratung erfolgen.

Es sind keine kontrollierten Studien mit der Wirkstoff-Kombination, weder am Tier noch am Menschen vorhanden.

NeoCitran Schnupfen/Erkältung darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn dies ist klar notwendig. Falls notwendig, muss immer die niedrigste wirksame Dosis über die kürzest mögliche Behandlungsdauer angewendet werden.

NeoCitran Schnupfen/Erkältung darf während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Paracetamol

Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Das Risiko einer Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft bezüglich Funktions- und Organschäden, Missbildungen und Adaptionsstörungen in korrekter Dosierung gilt zur Zeit als gering.

Paracetamol tritt in die Muttermilch über. Die Paracetamol-Konzentration in der Muttermilch ist ähnlich wie die momentane Konzentration im Plasma der Mutter. Über Hautausschlag bei gestillten Säuglingen wurde berichtet. Es sind jedoch keine bleibenden, nachteiligen Folgen für den Säugling bekannt.

Pseudoephedrin

Pseudoephedrin durchdringt die Plazentaschranke und tritt in die Muttermilch über. Dies muss während der Schwangerschaft und in der Stillperiode für eine Behandlung berücksichtigt werden. Die Auswirkungen für den Säugling sind nicht bekannt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Langjährige Erfahrungen mit dem Wirkstoff Paracetamol zeigen in der empfohlenen Dosierung keine negativen Einflüsse auf die Reaktionsfähigkeit.

Pseudoephedrin kann bei Überdosierung, Missbrauch oder bei Überempfindlichkeit auf die Wirkung von Sympathomimetika bzw. bei der Kombination mit anderen Sympathomimetika u.a. Bluthochdruck, Unruhe, Schlaflosigkeit/Somnolenz und Schwindel verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). NeoCitran Schnupfen/Erkältung kann in diesen Fällen einen mässigen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit Maschinen zu bedienen haben.

Die Patienten sollen angewiesen werden beim Verspüren von Schwindelgefühlen keine Fahrzeuge zu lenken und keine Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:

Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Allergisch bedingte Thrombozytopenie (bisweilen unter Ausbildung von Blutergüssen und Blutungen), Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Anaphylaxie, allergische Reaktionen wie Quincke-Ödem (Angioödem), Atemnot, Bronchospasmus, Schweissausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Schock.

Ein kleiner Teil (5–10%) der Patienten mit Acetylsalicylsäure-induziertem Asthma oder anderen Manifestationen einer so genannten Acetylsalicylsäure-Intoleranz kann in ähnlicher Weise auch auf Paracetamol reagieren (Analgetika-Asthma).

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Nervosität, Schlaflosigkeit.

Gelegentlich: Unruhe.

Selten: Halluzinationen (v.a. bei Kindern).

Nicht bekannt: Angstzustände.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Schwindel.

Gelegentlich: Anorexie.

Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Tremor, Posteriores Reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES), Reversibles Zerebrales Vasokonstriktion Syndrom (RCVS).

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Ischämische Optikusneuropathie.

Herzerkrankungen

Selten: Tachykardie, Herzklopfen, Hypertonie.

Nicht bekannt: Akutes Koronassyndrom ACS.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen.

Nicht bekannt: Ischämische Kolitis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Siehe auch unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Überdosierung».

Selten: Erhöhte Lebertransaminase-Werte.

Sehr selten: Leberfunktionsstörung.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Erythematöse, urtikarielle Hautreaktionen und Hautrötungen (bisweilen begleitet durch Bronchospasmus und Angioödem).

Sehr selten: Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN, Lyell Syndrom), Stevens Johnson Syndrom (SJS).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Dysurie, Miktionsstörung.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Paracetamol

Eine unverzügliche medizinische Betreuung ist im Falle einer Überdosierung notwendig, auch wenn die Symptome nicht präsent sind.

Nach oraler Einnahme von 7,5 g–10 g Paracetamol bei Erwachsenen und von 140–200 mg/kg beim Kind (bei prädisponierten Patienten wie z.B. solchen mit erhöhtem Alkoholkonsum oder verminderter Glutathionreserve bei Nahrungskarenz schon in geringeren Dosen) kommt es zu akuten Vergiftungserscheinungen an Zellen der Leber und des Nierentubulus in Form von lebensgefährlichen Zellnekrosen. Über akute Pankreatitis nach Einnahme von Paracetamol wurde berichtet, in der Regel zusammen mit Leberdysfunktion und Hepatotoxizität.

Plasmakonzentrationen von >200 µg/ml nach 4 h, von >100 µg/ml nach 8 h, von >50 µg/ml nach 12 h und von >30 µg/ml nach 15 h führen zu Leberschäden mit tödlichem Verlauf im Coma hepaticum. Die Hepatotoxizität steht in direkter Abhängigkeit zur Plasmakonzentration.

Erste Anzeichen klinischer Symptome einer Leberschädigung sind gewöhnlich nach 1 bis 2 Tagen feststellbar und sie erreichen das Maximum nach 3 bis 4 resp. 6 Tagen.

Anzeichen und Symptome

1. Phase (1. Tag): Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl, Blässe, Schwitzen.

2. Phase (2. Tag): subjektive Besserung, Lebervergrösserung, erhöhte Transaminasewerte (AST, ALT), erhöhte Bilirubinwerte, Thromboplastinzeit verlängert, Zunahme der Laktatdehydrogenase

3. Phase (3. Tag): Transaminasewerte (AST, ALT) stark erhöht, Ikterus, Hypoglykämie, Leberkoma.

Behandlung

Eine wirksame Therapie sollte bereits bei Verdacht auf eine Intoxikation unverzüglich eingeleitet werden und folgende Massnahmen umfassen:

  • Magenspülung (ist nur innerhalb der ersten 1–2 h sinnvoll), nachfolgend Verabreichung von Aktivkohle.
  • Orale Gabe von N-Acetyl-Cystein oder Methionin. In Situationen, wo die orale Applikation des Antidots nicht oder nicht gut möglich ist (z.B. durch heftiges Erbrechen, Bewusstseinstrübung), kann dieses intravenös verabreicht werden, wenn möglich innerhalb von 8 h. N-Acetylcystein kann nach 16 h noch einen gewissen Schutz bieten.
  • Paracetamolkonzentration im Plasma messen (nicht früher als 4 h nach Einnahme).

Hepatische Tests müssen zu Beginn der Behandlung und alle 24 h durchgeführt und wiederholt werden. In den meisten Fällen normalisieren sich die heptatischen Transaminasen nach 1 bis 2 Wochen mit vollständiger Wiederherstellung der Leberfunktion. In sehr schweren Fällen, kann jedoch eine Lebertransplantation notwendig sein.

Detaillierte Informationen zur Therapie können bei Tox Info Suisse erfragt werden.

Pseudoephedrin

Anzeichen und Symptome

Eine Überdosierung von Pseudoephedrin äussert sich in Symptomen einer neurologischen und kardiovaskulären Stimulation wie z.B. Erregtheit, Unruhe, Halluzinationen, Hypertonie und Arrhythmie und in schwereren Fällen in Psychose, Krämpfen, Koma und hypertensiver Krise. Erniedrigte Serum-Kalium-Werte können gemessen werden aufgrund einer Verschiebung vom extrazellulären zum intrazellulären Bereich.

Behandlung

Die Therapie sollte die üblichen unterstützenden klinischen Massnahmen beinhalten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

N02BE51

Wirkungsmechanismus

Paracetamol

Paracetamol ist ein Analgetikum und Antipyretikum mit zentraler und peripherer Wirkung. Der Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt.

Für die analgetische Wirkung ist nachgewiesen, dass die Hemmung der Prostaglandin-Synthese zentral stärker ist als peripher. Die antipyretische Wirkung beruht auf einer Hemmung des Effekts endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum. Paracetamol verfügt über keine ausgeprägten antiphlogistischen Eigenschaften und hat keinen Einfluss auf die Hämostase oder die Magenschleimhaut.

Pseudoephedrin

Pseudoephedrin ist ein sympathomimetisches Amin mit α-adrenerger und nur schwacher β-adrenerger Wirkung. Pseudoephedrin bewirkt Vasokonstriktion bei nur geringer ZNS-Stimulation.

Pseudoephedrin ist ein Stereoisomer von Ephedrin mit ähnlichen Eigenschaften, jedoch im Gegensatz zu diesem mit nur geringem Einfluss auf das ZNS und den Blutdruck. Es bewirkt Vasokonstriktion und damit Schleimhautabschwellung der oberen Luftwege.

Pharmakodynamik

s. Wirkungsmechanismus.

Klinische Wirksamkeit

Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Paracetamol

Absorption

Paracetamol wird peroral rasch und vollständig absorbiert.

Die maximalen Plasmakonzentrationen erreichten nach der Einnahme von 1 g Paracetamol in Form von Filmtabletten bis zu 19 mg/l. Die maximalen Plasmakonzentrationen werden nach etwa 30 Minuten erreicht.

Die Bioverfügbarkeit von Paracetamol beträgt bei oralen Dosen von über 1 g 90%, bei kleineren Dosen über 60%.

Distribution

Paracetamol wird nahezu gleichmässig in die meisten Körperflüssigkeiten verteilt. Bei therapeutischen Dosen beträgt die Proteinbindung ca. 10%, während bei höheren Dosen bis 50% proteingebunden sind. Paracetamol hat ein Verteilungsvolumen von ca. 1 l/kg.

Metabolismus

Paracetamol wird hauptsächlich in der Leber (enzymatisch) durch Konjugation mit Glucuronsäure (ca. 50–60%) und Schwefelsäure (25–35%) biotransformiert oder bis zu 5% als unverändertes Paracetamol im Urin ausgeschieden. In kleinen Mengen entstehen durch Hydroxylierung toxische Metaboliten wie p-Aminophenol und N-Acetyl-p-Benzochinonimin. Toxische Metaboliten werden durch Gluthathion und Cystein gebunden und eliminiert.

Elimination

Die Elimination von unverändertem Wirkstoff (2–5%) sowie der Metaboliten erfolgt renal. Die Halbwertszeit von therapeutischen Dosen von Paracetamol beträgt beim Erwachsenen 1–3 Stunden. Die Wirkungsdauer beträgt 3–4 Stunden. Bis zu 98% der eingenommenen Paracetamol-Dosis werden innerhalb von 24 Stunden im Urin ausgeschieden, über 80% in konjugierter Form als Glukuronid und Sulfat.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Paracetamol

Leberfunktionsstörungen

Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.

In klinischen Studien mit oralem Paracetamol wurde anhand von erhöhten Paracetamol Plasma-Konzentrationen und längerer Eliminations-Halbwertszeit bei Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung einschliesslich bei Patienten mit durch Alkohol verursachter Leberzirrhose, ein mässig beeinträchtigter Metabolismus von Paracetamol gezeigt. Es wurde jedoch keine signifikante Paracetamol-Akkumulation beobachtet. Die erhöhte Paracetamol Plasma-Halbwertszeit wurde mit einem verminderten synthetischen Leistungsvermögen der Leber in Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund sollte Paracetamol bei Patienten mit einer Lebererkrankung mit Vorsicht eingesetzt und die maximale Tagesdosis auf 3 g Paracetamol limitiert werden. Paracetamol ist kontraindiziert, wenn eine dekompensierte aktive Lebererkrankung besteht, insbesondere durch Alkoholüberkonsum verursachte Hepatitis (wegen der CYP2E1 Induktion, die zu einer erhöhten Bildung von hepatotoxischen Metaboliten des Paracetamols führt).

Nierenfunktionsstörungen

Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatininclearance 10-30 ml/min) ist bei Paracetamol-Monopräparaten die Paracetamol-Elimination wenig verlangsamt, die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 2 und 5,3 Stunden. Die Eliminationsgeschwindigkeit der Glucoronide und Sulfokonjugate ist 3-mal langsamer bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz als bei Gesunden. Bei dieser Population ist bei Paracetamol-Monopräparaten jedoch keine Dosisanpassung notwendig, da die Glucuronide und Sulfokonjugate nicht toxisch sind. Allerdings wird empfohlen, den Mindestabstand zwischen den einzelnen Anwendungen gemäss der Dosisempfehlung zu verlängern, wenn Paracetamol bei Patienten mit einer mässigen bis schweren Niereninsuffizienz (Kreatininclearance ≤50 ml/min) angewendet wird (siehe «Dosierung/Anwendung»).

NeoCitran Schnupfen/Erkältung (fixe Arzneimittelkombination) ist bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance < 30 ml/min) kontraindiziert.

Bei Hämodialyse-Patienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamol-Dosen um 40-50% vermindert sein.

Ältere Patienten

Die Halbwertszeit kann bei älteren Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Arzneimittel-Clearance einhergehen. Es ist normalerweise keine Dosisanpassung erforderlich.

Pseudoephedrin

Absorption

Pseudoephedrin wird oral verabreicht rasch und vollständig gastrointestinal absorbiert. Maximale Blutspiegel werden nach 1–2 Stunden erreicht.

Distribution

Das Verteilungsvolumen beträgt 2,6 bis 3,5 l/kg, sowohl nach einer Einzeldosis als auch im «steady-state». Die Proteinbindung ist nicht bekannt.

Metabolismus

Ca. 1% bis 7% wird hepatisch N-demethyliert unter Bildung des pharmakologisch aktiven Norpseudoephedrins.

Elimination

Der grosse Anteil der Muttersubstanz (ca. 96%) wird unverändert im Urin ausgeschieden.

Die Halbwertszeit beträgt bei erwachsenen Personen 4,3–7,0 Stunden. Bei hohem pH-Wert des Urins wird Pseudoephedrin jedoch tubulär rückresorbiert. Dies führt zu einer Verlängerung der Halbwertszeit bis gegen 21 Stunden bei pH 8.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Leberfunktionsstörungen

Da Pseudoephedrin nur in sehr geringem Mass in der Leber metabolisiert wird, ist kaum anzunehmen, dass der Zustand der Leber die Kinetik beeinflusst.

Nierenfunktionsstörungen

Es muss angenommen werden, dass bei Niereninsuffizienz die Blutspiegel erhöht sind. Pseudoephedrin-Toxizität ist bei Patienten mit terminalen Nierenerkrankungen bekannt geworden.

Kombination Paracetamol und Pseudoephedrin

Die Kombination beider Wirkstoffe führt zu keinen sich gegenseitig beeinflussenden Interaktionen bezüglich der Pharmakokinetik.

Präklinische Daten

Paracetamol

Sehr hohe akute Dosen von Paracetamol sind hepatotoxisch.

In verschiedenen Untersuchungen wurde ein genotoxisches Potential festgestellt. Dieses ist jedoch zu relativieren, da dosisabhängig. Auf Grund der mutmasslichen Mechanismen, welche diese Effekte auslösen, kann davon ausgegangen werden, dass bei Dosen unterhalb bestimmter Grenzwerte keine genotoxischen Wirkungen auftreten, wobei aber bei verminderter Glutathionreserve tiefere Schwellenwerte möglich sind. Die Schwellenwerte ab denen im Tierversuch eine genotoxische Wirkung gezeigt werden konnte, liegen klar im toxischen Dosisbereich, welcher Leber- und Knochenmarkschädigungen verursacht. Zudem sind nicht-hepatotoxische Dosen (bis zu 300 mg/kg bei der Ratte und 1000 mg/kg bei der Maus) nicht karzinogen. Es kann deshalb praktisch ausgeschlossen werden, dass therapeutische Dosen eine genotoxische oder karzinogene Wirkung haben.

Toxikologische Studien zeigten keine Effekte auf die Reproduktion und keine teratogene Wirkung bei den mit Paracetamol behandelten Tieren.

Mehrfachgabe hoher (hepatotoxischer) Dosen von Paracetamol führte zu testikulärer Atrophie bei Maus und Ratte. Die wiederholte Gabe sehr hoher Dosen von Paracetamol (≥500 mg/kg) an männliche Ratten resultierte in verminderter Fertilität (Beeinträchtigung von Libido und sexueller Leistung sowie Spermienbeweglichkeit).

Pseudoephedrin

Pseudoephedrin bewirkt in tierexperimentellen Studien die für Sympathomimetika typischen pharmakologischen Effekte. Pseudoephedrin hat in Dosen, die keine akute Toxizität beim Muttertier hervorrufen, keine embryotoxischen oder teratogenen Auswirkungen. Die Fertilität und Reproduktionsleistung wird durch Pseudoephedrin in tierexperimentellen Studien nicht beeinträchtigt.

Die molekulare Struktur von Pseudoephedrin lässt nicht auf ein mutagenes Potential schliessen.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Paracetamol kann Störungen der Blutzuckermessungen verursachen, wenn die Glukoseoxidase-Methode verwendet wird. Es kann auch für die scheinbare Erhöhung der Urikämie verantwortlich sein, wenn sie mittels der Phosphowolframat-Reduktionsmethode bestimmt wird.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.

Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Zulassungsnummer

57061 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Haleon Schweiz AG, Risch.

Stand der Information

Oktober 2023

Eigenschaften

Art. Nr.06773571
EAN Nr.7680570610019

Kunden kauften auch